Infothek - Sex

Infothek - Liebe

Infothek - Freundschaft

Home

Impressum


Schülerseite

Gondrams Rainbowpage

 

© www.infothek-liebe.de 

 

 

 

Homosexualität


Schon seit einiger Zeit wird über die Homosexualität diskutiert. Ob man sie tolerieren, oder besser verbieten sollte. Für uns Kinder scheint dieses Thema gar nicht so schwierig zu sein, doch viele Politiker in Deutschland und auch anderswo sehen darin ein Problem, welches beseitigt werden muss, entweder durch "Normalisierung" oder Verbot.
Nicht nur Politiker streiten sich. Jetzt meldeten sich auch Gläubige:
Kardinal Ratzinger, ein katholischer Christ, machte in einem besonders langen Schriftstück, dieses Jahr kenntlich, das sich insbesondere die katholische Kirche, die den Papst als Oberhaupt hat, der Homosexualität gegenüber intolerant zeigt. Ich habe mir dieses Schriftstück zu Gemüte geführt und einen Satz für euch herausgefischt, der mich besonders stutzig macht und gar aufregt.

"Homosexuelle Beziehungen werden in der Heiligen Schrift als schwere Verirrung verurteilt … Dieses Urteil der Heiligen Schrift erlaubt zwar nicht den Schluss, dass alle, die an dieser Anomalie leiden, persönlich dafür verantwortlich sind, bezeugt aber, dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind."
Aus: "Kongregation der Glaubenslehre - Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen" (Joseph Card. Ratzinger)

Mich stört dieser Satz, weil er diskriminierend ist. Anhand der Wortwahl, wie "Verirrung" und "Anomalie", erkennt man die fehlende Akzeptanz Ratzingers gegenüber Homosexuellen.

Ratzinger beschreibt die Homosexualität als "schwere Verirrung".                                    
Homosexualität  ist erwiesenermaßen keine Krankheit. Homosexuell zu sein hängt nachweislich von Östrogenmangel, bzw. -überschuss während der Schwangerschaft ab. Hierbei wirken diese Hormone auf das Gehirn des Embryonen ein und legen den Grundstein für die sexuelle Ausrichtung. D.h. die Natur entscheidet darüber, ob ein Mensch homo- oder heterosexuell ist.
Man kann also nicht von "Verirrung" sprechen. Des Weiteren findet man auch in der Tierwelt homosexuelle Verhaltensweisen, was auch die Natürlichkeit der Homosexualität belegt.
Weiterhin spricht Ratzinger von einer Anomalie homosexueller Menschen.
Ratzinger sagt: Jemand, der homosexuell ist, "leidet" an Anomalie. Anomalie bedeutet "nicht der Norm entsprechend". Fraglich ist jedoch, wer bestimmt, was normal oder unnormal ist? Darf man einen Menschen, der anders ist als andere, als krank bezeichnen? Gerade an der Geschichte, z. B. die Judenverfolgung im 3. Reich, kann man sehen, wie variabel Maßstäbe zur Kategorisierung von Normalität und so genannter "Anomalie" sein können. Bedingt durch die Verwendung des Begriffs "leidend" im Zusammenhang mit "Anomalie" suggeriert Ratzinger das Vorhanden sein einer Krankheit. Dass man davon im Zusammenhang mit Homosexualität nicht sprechen kann, erwähnte ich bereits. Homosexuelle sind Menschen, wie du und ich, mit all   ihren Fehlern, Problemen, Wünschen, Hoffnungen und Ängsten. Kein Mensch ist vollkommen, selbst Ratzinger nicht.
Für Ratzinger sind homosexuelle Handlungen nicht in Ordnung. Wenn ein Mensch seinen Gefühlen und seinem natürlichen Trieb folgt wird er von Kardinal Ratzinger verurteilt. Er soll seiner Sexualität und Natur abschwören, um es Ratzinger recht zu machen. Dass selbst in der Heiligen Schrift von Homosexualität geschrieben wird, beweist, dass es Homosexualität schon seit Anbeginn der Menschheit gibt. Im antiken Griechenland wurde Homosexualität, besonders unter Männern, als vollkommen normal und erstrebenswert angesehen.

Über Jahrhunderte veränderte sich die Akzeptanz der Homosexualität, bis hin zur heutigen Zeit, zu einer vermehrten Akzeptanz. Ich wünsche mir jedoch gesellschaftlich mehr Aufklärung, dass jeder versteht, dass Homosexualität nicht als Krankheit anzusehen und dessen Akzeptanz zu fördern ist.
Ich hoffe auch, dass einigen dadurch klar geworden ist, dass ihr, wenn ihr homosexuelle Neigungen an euch findet, euch nicht schämen braucht oder gar Angst vor euch zu haben. Ebenfalls hoffe ich, dass die, die bisher Homosexuellen gegenüber recht intolerant gegenüber traten, sich ändern und diese Erklärung der Homosexualität im Hinterkopf behalten.
 

Stefanie Rudolf (D - 14 Jahre)
© www.infothek-liebe.de